Australian Shepherd Emmy
Mein Alltag

Die Ankunft im neuen Zuhause

Vermutlich sollte ich mich kurz vorstellen. Mein Name ist Emmely, aber so werde ich nur gerufen, wenn ich etwas ausgefressen habe, also nennt mich bitte Emmy. Ich bin ein Australian Shepherd mit einer großen Schläue, viel Empathie und jeder Menge Hunger. Letzteres findet meiner Meinung nach zu wenig Beachtung. Darüber muss ich dringend mal mit meinen Menschen sprechen. Im Moment habe ich aber anderes zu klären. Denn ich werde in eine Hundebox gelockt und zack sitze ich drin und ab geht die Fahrt.

Lange dauert sie nicht und ich werde in einen Garten geführt. Da es bereits dunkel ist, sehe ich nicht viel, aber was ich sehe, gefällt mir gut und so werfe ich mich auf den Rücken und strampele mit den Beinen gen Himmel und lass mir den Bauch kraulen. Hey, warum grinst du jetzt? Wir Hunde machen das, wenn wir uns wohlfühlen. Oh man, hier mus ich einfach alles erklären.

Mein Herrchen öffnet mir die Haustür und ein Geruch steigt mir in die gut trainierten Nasenlöcher. Moment mal, das riecht nach etwas, was ich sonst nur von draußen kenne. Ein Duft, der nichts Gutes verheißt: Katzen – ja, ihr habt richtig gelesen: Katzen!

Zögerlich trete ich in den Flur und erstarre. Direkt vor mir ist eines dieser Monster. Wow, es sieht aus wie ein explodiertes Sofakissen und besitzt die Frechheit, schnurstracks auf mich zuzulaufen. Oh mein Gott. Ich lass mein tiefstes Hundegrollen im Brustkorb scheppern und flüchte sicherheitshalber die Kellertreppe zu meiner rechten hinab. Der Mann schaut mir mit großen Augen hinterher: „Emmy komm, na komm her. Der Ismo tut dir doch nichts.“

Ismo Katze

Ja ne, ist klar. Der Gangsterboss tut mir nichts. Alleine sein fieses Anfunkeln hat mir die Schweißperlen auf die Nasenspitze getrieben. 

„Emmy, na komm, ich bin doch bei dir.“ Unsicher laufe ich wieder nach oben und schaue den Mann anklagend an: Dann bleib auch bei mir. Bei mir! Und nicht zwei Meter vor mir. Verdammt hat mich dieses Biest erschreckt. 

Und wenn ihr glaubt, das war schon der Höhepunkt des Abends, dann täuscht ihr euch gewaltig. Mir hat es definitiv gereicht, aber wer fragt schon ein unschuldiges und hilfloses Aussie-Mädel? Hm? Eben, niemand!

Und so entdecke ich eine weitere Katze und zu später Stunde gesellt sich ein gerupfter Kater dazu, der meine Ankunft komplett verschlafen hat und nun genauso kariert schaut wie ich. Nur etwas verpennter. Boah Katzen, ihr habt es echt drauf, mir die Stimmung zu vermiesen. 

Ich bin in der Katzenhölle gelandet. Nachdem ich mich auf das bequeme Hundebett getraut habe (ich musste an den erschreckenden Fellteilen vorbeilaufen) beziehen sie Posten. Wie eine Ghetto-Gang. Aus jeder Ecke stiert mich nun ein misstrauisches Katzenaugenpaar an. Ohne jedes Blinzeln! Hemmungslos! Ich fühle mich wie bei einer Inquisition. Nicht das ich jemals einer solchen beiwohnte, aber der moderne Hund von heute schaut ab und an TV und da sieht man so manches. Nun befinde ich mich also in der Katzenhölle mit Teufeln in Katzengestalt.

Na das kann heiter werden. Jetzt brauche ich nur noch mein Bett und hoffe, dass die Biester ein böser Traum waren und morgen verschwunden sind. Wenn nicht, helfe ich ihnen gerne packen.

Mit besten Grüßen, eure Emmy!

8 Comments

  • Moni

    Meine liebe Yvonne
    Ich war schon eine Weile nimmer hier!
    Wow, wie schön Du das geschrieben hast!
    Man erlebt alles hautnah mit!
    Ich freu mich riesig mit Euch ❣️❣️❣️
    Und natürlich werde ich bei Gelegenheit wieder vorbei schauen.
    Danke fürs teilhaben lassen 😘❣️❤️

    • Yvonne

      Huhu liebe Andrea, na das will ich doch hoffen, das uns Emmy an ihren Abenteuern teilhaben lässt. 🥰

      Liebe Grüße und danke für deinen Besuch, Yvonne

      • Noris

        Kuckuck liebe Yvonne…was für tolle Neuigkeiten…es freut mich sehr das Emmy bei Euch ist. Die gemeinsame Lebenszeit hat begonnen. Deine Zeilen zu lesen ist bereichernd, spannend, sehr lebendig. Du nimmst uns mit und lässt uns teilhaben.Dankeschön. Alle guten Wünsche für Dich und Deine Lieben…Noris

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