Splitterherz: Rain und Nikolai konnte mich nicht überzeugen
Die Rechte am Cover von Splitterherz: Rain und Nikolai liegen bei der Autorin Raven T. Winter
Meine Rezension:
Buch Herkunft: Rezensionsexemplar von Autorin Raven T. Winter
Splitterherz: Rain und Nikolai
Von Raven T. Winter, 205 Seiten, Erscheinungsdatum 01.04.2020
Um was es geht:
Rain ist ein gefallenes Mädchen. Sie hangelt sich von Tag zu Tag, von Tablette zu Tablette, um zu überleben. Ihr Bruder ist ihr in dieser Situation keine Hilfe. Nikolai Romanov, das Oberhaupt der Bravta in New York, wird auf sie aufmerksam. Von Stund an gelten seine Sorge und Beschützerinstinkt ihr – Rain, dem Mädchen mit den blauen Haaren. Und um sie in seine Hände zu bekommen, ist ihm jedes Mittel recht.
Die Figuren:
Rain ist die Schwester von Michael Monroe, der zusammen mit Nikolai den Club Dark Purple betreibt. Ihre Seele ist nach einem traumatischen Erlebnis gebrochen. Vorher war Rain eine fröhliche unbeschwerte Frau, die ihre Neigung zu BDSM entdeckte. Nun lösen kleinste Berührungen Panikattacken bei ihr aus.
Nikolai Romanov ist Anfang 30 und stiller Teilhaber des Clubs Dark Purple. Sein Charakter lässt mich immer wieder schmunzeln. Er ist ein Bad Boy, kommt aber herzerwärmend rüber. Nikolai weiß was er will, doch ist unfähig mit Rain zu kommunizieren. So tritt er von einem Fettnapf in den nächsten und macht unbewusst einiges richtig. Seine Bemühungen, endlich zu ihr durchzudringen, erstaunen mich.
Die Entwicklung schreitet mir bei Nikolai zu schnell voran und ist für mich am Beginn der Story nicht nachvollziehbar. Im Austausch mit seinen „Kumpels“ ist er eine Klasse für sich. Die Dialoge sind frech, maskulin, dann wieder weich und er zeigt seine verletzliche Seite. Das gefällt mir prima. Bei Rain wird die Abhängigkeit anschaulich dargestellt und wie sie den Weg zu sich zurückfindet.
Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist in weiten Teilen flüssig und bildhaft. Die Autorin erschafft Charaktere, die Neugier erwecken; auf sich und auf den Handlungsverlauf. Rasch lese ich mich durch die Seiten und genieße jede Menge Emotionen. Durch einige Vierbeiner findet der Humor ins Buch, was mir mega gefällt. In dieser Story ist es nicht so dunkel wie in Band 1. In dieser Lovestory ist der Weg das Ziel und die expliziten Szenen zwischen Rain und Nikolai entfallen. Dafür erlebe ich ein Wiedersehen von Zoe und Romero, was mich augenblicklich gefangen nimmt. Die Story wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven im Präsens geschildert.
Meine Kritik:
Ich stolpere über etliche Lesehilfen und stoße mich an „überfüllten“ Sätzen, die das Lesen sperrig gestalten. In meinem Leseexemplar sind Unmengen Fehler vorhanden und „Zeitenrutscher“ ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Mir fehlt die körperliche Nähe und Liebe zwischen den Protagonisten. Dadurch gehen einige Emotionen verloren und ich habe kein Bauchkribbeln beim Lesen. Ich vermisse das Feuer in den Seiten. Die Figuren bleiben auf Distanz und es gelingt mir nicht, mich mit ihnen zu identifizieren.
Mein Fazit:
Das Buch „Splitterherz: Rain und Nikolai“ bietet mir gute Unterhaltung mit einem gelungenen Spannungsbogen gegen Ende, doch an Band 1 kann dieses Buch nicht anknüpfen. Hier fehlen die Dunkelheit und Düsternis, die ich so genossen habe. Und das Prickeln im Bauch. Es ist keine Dark Romance, sondern eine Mischung aus Love und Crime, wo der Weg das Ziel ist.
Von mir erhält Splitterherz: Rain und Nikolai 3 prima ⭐️ von 5 und eine Leseempfehlung.