Ja, ich will nicht
Kurzgeschichten

Ja, ich will nicht

Die Rechte am Cover von „Ja, ich will nicht“ liegen bei der Autorin Charlene Mc Kennie


Meine Rezension:

Buch Herkunft: Buchverlosung auf LovelyBooks 

Ja, ich will nicht

von Charlene Mc Kennie, 88 Seiten, erschienen am 31.10.2019

Um was es geht:

Marlene kehrt nach vielen Jahren zur Beerdigung ihres Vaters in ihr Heimatdorf zurück. Dort trifft sie auf den Mann, weshalb sie es damals verlassen hat. Die unterschiedlichsten Gefühle rauschen durch Marlene hindurch. Wie wird sie sich diesmal entscheiden?

Die Figuren:

Marlene Hubertus lebt seit einigen Jahren in Boston. Sie hat ihre letzte Beziehung hinter sich gelassen, aber leidet noch immer unter gewissen Ereignissen.

Jim Schäfer hatte vor vielen Jahren eine Beziehung mit Marlene und diese gründlich an die Wand gefahren. Gefühle hegt er noch immer für sie und trägt ein Geheimnis mit sich herum, das er ihr bald anvertrauen muss.

Die Umsetzung:

Der Plot dieser Kurzgeschichte müsste eigentlich einen Roman füllen, um den Platz zu bekommen, den er dringend braucht. Es werden Themen mit großen Gefühlen angesprochen, die aufgrund der Kürze und des Schreibstils keine Tiefe erreichen. Sämtliche Figuren bleiben blass und weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Das liegt auch am beschreibenden und erklärenden Schreibstil, der sich immer wieder wie eine Zusammenfassung einzelner Szenen liest und mich jeglicher Phantasie beraubt.

Mir wird nichts gezeigt und es überwiegt der passive Erzählstil, den ich gar nicht mag.

Für meinen Geschmack werden viel zu viele Perspektiven bedient. Dieses ständige „hopping“ liegt mir überhaupt nicht. Die Perspektiven werden in der 3. Person geschildert, was ich an sich gerne lese, aber auch hier trifft es nicht meinen Geschmack.

Marlenes Schicksal ist für mich von der ersten Sekunde an nicht wirklich klar und logisch nachvollziehbar und es wird nur kurz in einer Zusammenfassung angerissen. Mir werden aber keinerlei Erklärungen dazu geliefert, weshalb es dazu kam und warum es diese Folgen nach sich zog. Kurzgeschichte hin oder her: Wenn etwas so Wichtiges zur Sprache kommt, dann möchte ich zu 100% mit einbezogen werden und alles hinterfragen dürfen. Ich benötige dringend realistische Erklärungen und mag es nicht, wenn zu viel im Dunkeln bleibt.


Mein Fazit:

Deshalb bin ich der Meinung, dass dies kein Plot für eine Kurzgeschichte ist. Hier wäre wirklich ein dickeres Buch notwendig gewesen, um alles fühlbar, glaubhaft und nachvollziehbar für den Leser zu transportieren. Und das alles in einem aktiven und mitreißenden Schreibstil. Da bliebe kein Auge trocken.

So kann ich leider nur ⭐️⭐️ Sterne von 5 geben.

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