Die Rechte am Cover von „Dein erster Blick für immer“ liegen bei Lübbe
Meine Rezension:
Buch Herkunft: Rezensionsexemplar von Bloggerjury
Dein erster Blick für immer
von Zoë Folbigg, 384 Seiten, erschienen am 29.01.2021, Lübbe
Informationen zum Preis und Bestellmöglichkeit findet ihr hier
Gibt es so etwas wie Schicksal, dass wir diesen einen Menschen treffen, der für uns vorherbestimmt ist?
Es geht los:
Dieses Buch ist eine Herausforderung für mich und es berührt mich auf unterschiedlichen Ebenen. Zunächst überrascht es mich, dass ich mich nach der Gegenwart in die Vergangenheit lese und dann langsam wieder ins Jetzt. Anfänglich hat mich das irritiert, doch es passt hervorragend zur Story.
Was mich mitnimmt:
Maya Flowers, alleine dieser Name zergeht auf der Zunge, Sie ist 28 Jahre alt und gibt beruflich Klamotten einen Namen. Kurzum: Sie setzt Trends und darin ist sie richtig klasse. Maya ist eine Kämpfernatur, das hat sie durch drei weitere Geschwister gelernt.
Auf ihren Bahnfahrten zur Arbeit in die Stadt London verliebt sie sich unwiderruflich in einen unbekannten Mann. Den Bahn-Mann. Über ihn will ich nicht zu viel verraten, um nicht zu spoilern. Auf jeden Fall ist er ein ganz Lieber und ich schließe ihn sofort ins Herz. Bei James spüre ich die Sehnsucht nach etwas Erloschenem, etwas, das unumstößlich verlorengegangen ist und ihm wehtut, weil er es nicht mehr zurückholen kann.
Der Schreibstil von Folbigg ist detailverliebt, was Wärme in die Seiten bringt und mich alles deutlich sehen lässt. In den Seiten passiert viel – nämlich das Leben. Und dies fordert den Figuren Mut und Einsatzbereitschaft ab. Keiner bekommt etwas geschenkt.
Was mir nicht liegt:
Der auktoriale Erzähler macht es mir schwer, den Geschehnissen zu folgen, und mir wird bewusst, wie wenig ich damit klarkomme. Ich mag es nicht selbsterklärend. Es liest sich leider passiv.
Immer wieder vermisse ich die Grundspannung, die jedes Buch haben sollte, aber zur Mitte der Geschichte, ist sie dauerhaft in den Seiten zu finden.
Wenn Figuren in einem Buch überhandnehmen, habe ich meine liebe Not und hier laufen einige Handlungsstränge ineinander, was die Autorin gut gelöst hat, mich aber überfordert. Ich wäre sofort für die Einführung einer verbindlichen Angabe auf der Buchrückenseite, damit ich weiß, wie viele Personen die Story dominieren.
Meine Kritikpunkte begründen sich rein auf meine individuellen Lesevorlieben und jeder andere mag es genauso, wie Folbigg es geschrieben hat.
Mein Fazit:
„Dein erste Blick für immer“ bietet mir einen ungewöhnlichen Storyaufbau und im Nachgang bin ich dankbar für diese erfrischende Leseerfahrung. Mit Maya und James hat Folbigg zwei absolute Sympathieträger auf den Weg gebracht, die beide lernen müssen, für ihre Bedürfnisse einzustehen und beherzt genug zu sein, Liebgewonnenes aufzugeben. Es ist eine leise Geschichte, die Romantik und Wärme in sich trägt.
Aufgrund meiner Schwierigkeiten, die ich oben genannt habe, vergebe ich 3,5 liebevolle ⭐️ von 5 und eine Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.