Die Rechte am Cover von „Was kann ich überhaupt noch essen?“, liegen beim VAK Verlag.
Meine Rezension:
Buch Herkunft: Rezensionsexemplar vom VAK Verlag
Was kann ich überhaupt noch essen?
Von Dr. Andrea Flemmer, 208 Seiten, erschienen am 30.09.2024, VAK
Bei dieser Rezension könnte man meinen, sie hat mit dem Jahreswechsel zutun, da zu dieser Zeit viele Vorsätze gefasst werden, bezüglich eines gesünderen Lebenswandels. Fakt ist aber, dass ich mich schon sehr lange mit der Thematik »Schadstoffbelastung in unserer Nahrung« befasse und deshalb sehr neugierig auf dieses Buch bin.
Es verfügt über ein Inhaltsverzeichnis und gliedert sich in folgende Bereiche auf:
- Schadstoffe in Lebensmitteln
- Fast Food, Junk-Food und die Tricks der Lebensmittelindustrie
- wie vermeide ich Schadstoffe in Lebensmitteln
- die gesündesten Lebensmittel
- die Zukunft unserer Ernährung
Am Ende gibt es noch hilfreiche Adressen und ein ausführliches Quellenverzeichnis.
Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist einfach und verständlich gehalten, was ich sehr begrüße. Ich komme zügig durch die Themengebiete und freue mich über neue Denkanstöße. Erschreckend finde ich die Information, dass es längst nicht für alle »Hilfsstoffe« und Zutaten eine Deklarierungspflicht besteht, sodass ich als Verbraucher leider nicht alles anhand der Zutatenliste nachvollziehen kann. Der Hinweis, hoch verarbeitete Produkte lieber zu meiden, ist auf jeden Fall ernst zu nehmen.
Interessant ist es zu erfahren, welche Lebensmittel am wenigsten belastet sind, und was bringt uns das sogenannte Superfood? Sind diese Lebensmittel wirklich eine »neue Erfindung«? Zum Thema Fleisch und den unterschiedlichen Haltungsformen und ihren Vorteilen für uns hat Dr. Flemmer ebenfalls Informationen parat.
Alles Bio oder was?
Die Autorin beleuchtet die Vorteile von Biolebensmitteln gegenüber konventionellen und da geht es längst nicht nur darum, dass vielleicht etwas mehr Vitamine im Biogemüse vorhanden sind. Bio war vor vielen Jahren für die Mehrheit unter uns eine Modeerscheinung. Für mich war Bio schon immer essenziell und ich freue mich, dass in der breiten Menge ein Umdenken stattgefunden hat. Leider bringt der erhöhte Konsum seine Schattenseiten mit sich und auch im Biobereich gibt es schwarze Schafe. Das Buch bringt auf jeden Fall etwas Licht in die Lebensmittelregale, durch die wir uns fast täglich schieben.
Was mich nicht überzeugt:
Auf der einen Seite warnt Dr. Flemmer davor, zu oft Fisch zu essen, auf der anderen wird genau dieser bei einem Vitamin-D-Mangel empfohlen. Das Buch reißt einiges an, aber mit fehlt oft die Tiefe, die es benötigt, um ein Thema ausreichend zu beleuchten. Es gibt zahlreiche Informationsquellen, die belegen, dass gerade ein Vitamin-D-Mangel häufiger vorkommt, als man denkt, und das nicht nur bei Senioren, wie im Buch beschrieben. Den Ausgleich dann mit einem NEM-Präparat vorzunehmen, das sorgfältig ausgewählt wurde, erscheint mir sicherer, als zu versuchen, den Bedarf durch den Konsum von Fisch zu decken. Für Personen, die sich an die Materie „Clean Eating“ herantasten wollen, bietet dieses Buch einen guten Einstieg. Ich selbst stecke schon zu tief in dieser Materie und habe deshalb nur wenig Neues für mich gefunden.
Mein Fazit:
»Was kann ich überhaupt noch essen« ist ein Buch, das ich Neulingen, die Interesse an unbelastetem Essen haben, empfehlen kann. Es liefert wertvolle Denkanstöße und eine Grundaufklärung, auf die man durch weitere Literatur hervorragend aufbauen kann. Der flüssige Schreibstil zieht mich locker durch die Seiten. Es ist nur schwach bebildert, aber das stört überhaupt nicht, da die Texte ausreichend Substanz besitzen, um ihre Leser in den Zeilen zu halten. Ein paar Tabellen runden alles ab und am Ende helfen ein Adressen- und ein Quellenverzeichnis weiter, wenn man sein Wissen vertiefen möchte.
Von mir erhält »Was kann ich überhaupt noch essen?« 4 aufklärende Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.