Skip to content

lesehungrig

Bücher und Rezensionen

  • Über mich
    • Anfragen
    • Autoren und Verlage
    • Alltägliches
  • Blog
    • Autoren von A-Z
    • Vorfreude
      • Erlesene Auswahl
    • Dark Romance
    • Liebesroman
      • Love, Sex & Crime
      • Cowboy Romance
      • Rockstar Romance
      • Sport Romance
      • Weihnachtliche Liebesromane
    • Erotik
    • Krimi
    • Thriller
    • Hörbuch
    • Fantasy
    • Literatursalon
    • Kurzgeschichten
    • Sachbuch und Ratgeber
    • Koch – und Backbuch
    • Autobiografie
    • Kinderbuch
    • Buch-Highlights
      • 2021
      • 2020
      • 2019
  • Schreiben
    • Kurzgeschichten und Berichte
  • Krebs-Logbuch
    • Wenn die Welt ihre Farben verliert
    • Augen zu und durch
    • Zeit zum Auszug – die OP
    • Kein Land in Sicht
    • Mein schlimmstes Weihnachtsfest
    • Alles hat ein Ende
    • Akuttherapie geht zu Ende
  • Kontakt
  • Impressum
    • Datenschutzerklärung
    • Cookie-Richtlinie und Haftungshinweise
    • Allgemeine Geschäftsbediungungen
  • Emmy
    • Vorstellung
    • Mein Alltag
  • Toggle search form
Berlin, Reichstag

Berlin – ein toller Tag

Posted on 25. Oktober 201925. Oktober 2019 By Yvonne Keine Kommentare zu Berlin – ein toller Tag

Berlin

Was für ein Tag im April dieses Jahres. Stahlblau bog sich der Himmel über die Quadriga des Brandenburger Tors. Nur Berlin und ich – wunderbar!
Im Zug traf ich einen Thermoskannengeist-Beschwörer. Er kaute jeden Schluck gründlich, und folgte dabei einem Ritual, das meinen Blick fesselte.

Ich lernte etwas über Krückholz, sah Möbel im Bus umherreisen und Menschen, die gerne bewusstseinserweiternde Mittel einnahmen. Gespräche über halbtote Geburten, sowie Stock und Steinwege, unterhielten mich. Ein tolles Klarinettensolo und Eukalyptusduft begleiteten mich in der U-Bahn. Ich bekam etwas anderes, als ich ursprünglich wollte und stellte fest, das es trotzdem annehmbar war. 

Nostalgische Bonbonnieren wurden von Menschen, die dieser Zeit entschwebt zu sein schienen, bedient, und zauberten Glitzersterne in Kinderaugen. Ein Mann saß zwei Meter neben einer lärmenden Baustelle auf einer orangefarbenen Decke und war in meditativer Haltung versunken. Was der genommen hatte?
Vor dem Reichstag sammelten sich die Besuchertrauben an den Containern, während Familie Spatz eifrig seinen Nachwuchs über ihren Köpfen versorgte. Ich lernte den unvergleichlichen Nick kennen, den ich inzwischen wieder getroffen habe. 

Am Berliner Hauptbahnhof

So lag ein ereignisreicher Tagesausflug in Berlin hinter mir. Jetzt entspannt den Zug erreichen und vorher durch die unzähligen Shops der weitläufigen Bahnhofsanlage shoppen; das war der Plan. Auf der Anzeigentafel erschienen die aktuellen Abfahrten und  die Nachfolgenden. Nur meine Verbindung vermisste ich. Mit einem unguten Gefühl näherte ich mich dem Mann am Infoschalter. Nach einer kurzen Wartezeit suchte er die Verbindung im PC.
„Der Zug steht noch nicht dran, weil der nicht weiß, auf welchem Gleis er einfahren wird.“ Aha, eine staunenswerte Logik der DB.
„Schauen Sie in zehn Minuten noch einmal drauf.“ Gesagt erledigt. Doch nach zwanzig Minuten war nichts von ihm zu entdecken. Nicht einmal nach dreißig Minuten.

Die Begeisterung stieg mit jedem Atemzug. Genau wie mein Puls. Auf der Uhr schnellte er von 85 auf 108 hinauf. Erneut reihte ich mich in die Schlange der Wartenden am Schalter ein. Nach einer Viertelstunde war ich wieder an der Reihe. Von wegen shoppen. Die DB stoppte mit ihrem Verhalten exorbitant das Wirtschaftswachstum in diesem Bahnhof.
„Jetzt steht er dran“, verkündete er mit Stolz in der Stimme. In der Tat, es waren unterm Strich 15 Minuten bis zur eigentlichen Abfahrt. Weshalb hetzen. Nachdem mein letzter Zug ersatzlos gestrichen wurde, beruhigte mich diese Aussage ein wenig.
„Verlassen Sie sich aber nicht darauf“, holte er mich augenblicklich aus der Komfortzone heraus. „Das Gleis kann noch wechseln. Also behalten sie alles im Auge.“ Sein Blick hatte etwas Mahnendes an sich. Der Mann wusste wovon er sprach.
Ich schaute auf die Uhr  – 116 zeigte das pulsierende Herz. In einem Bahnhof dieser Größe war es ja kein Problem, mal locker von oben nach unten, oder von rechts nach links zu joggen.

Im Abteil

Ich begab mich zum besagten Gleis und da stand er schon. Mit einem tiefen Seufzen glitt ich in den Sitz. Innerlich verabschiedete ich mich von Berlin und die Abteile füllten sich. Neben mir nahm eine junge Dame Platz, die die englische Ausgabe von Michelle Obamas Buch unter ihrem Handy auf dem Schoß festhielt. Wir kamen fix ins Gespräch. Sie lag in den letzten Zügen ihrer Masterarbeit und plante anschließend, etwas mit Politikwissenschaften zu machen. Wir haben uns phänomenal verstanden – da flogen Seelen auf. Sie erkundigte sich nach mir und ich berichtete ihr vom Schreiben und im Nu hatte ich ihr von meinem Projekt erzählt. Ihre Augen leuchteten. Sie war von einer erfrischenden Begeisterung, die mich erfasste.
Zwischendurch schlief sie einige Minuten und dafür bewunderte ich sie. In einem so lebhaften Abteil auf der Gangseite friedlich zu schlummern – für mich unvorstellbar.

So entging ihr der Zweimeter-Mann, mit der Figur eines Zweitürer-Schranks. Diese rührte nicht vom Sport her, sondern eher von einer ungesunden Ernährung. Er enterte die freigewordenen Plätze neben uns und parkte eine 2 Liter Cola-Flasche auf dem Tablet, das er schwungvoll aus der Verankerung riss. Sein überdimensionales Gepäck wuchtete er auf einen der Sitze und meldete somit seinen Besitzanspruch an. Zudem hatte er eine Bundeswehr-Reisetasche in XXXXL Ausmaßen dabei, die er mit ausladenden Schwung in die Gepäckablage bugsierte. Ich hatte einen Moment Sorge um meine Sitznachbarin. Wenn es ihm nicht gelungen wäre, dann hätte er sie damit erschlagen.
Die Reisetasche thronte wie ein in Beton gegossener Buddha, den man mit grüner Tarnfarbe angestrichen hatte, in der Gepäckablage, und schaute höhnisch auf uns herab.

Als sie später erwachte und dieses Ungetüm erblickte, bemerkte sie trocken: „Darin  könnte man seinen Ehemann unterbringen. Und die halbe Schwiegermutter passt auch noch hinein. Natürlich schön kleingehackt, versteht sich.“ Wir lachten beide aus vollem Hals.

Die Zeit mit Isabell flog nur so dahin und die Nacht war über uns hereingebrochen, ohne dass ich es bemerkt hatte. Ich wunderte mich nur, wie lange der Tunnel war, durch den wir fuhren. Was eine angenehme Reisebegleitung bewirkte. Ich nahm nicht mehr den Schweißgeruch von den Herren der Vordersitze wahr, und vergaß den Knoblauchgeruch des Döners, der hinter uns in einen hungrigen Schlund geschoben wurde. Selbst der blonde Hüne, der ein Hefeweizen nach dem anderen an uns vorbei auf seinen Platz trug und dabei gefährlich schwankte, verblasste. Vermutlich werde ich sie nie wiedersehen. Doch die Erinnerungen an diese bezaubernde Frau bleiben für immer.


Berlin Brunnen
Berlin Alexanderplatz
Kurzgeschichten und Berichte Tags:Berlin, Kurzgeschichte, Schreiben, Tagesausflug

Beitrags-Navigation

Previous Post: Deep Six – spannungsgeladen und romantisch
Next Post: Urig, Retro, Hip – die Sonderbar in Coburg – ein Geheimtipp

Related Posts

Reisebekanntschaft Kurzgeschichten und Berichte

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Neueste Beiträge

  • „Pfotenglück und Sommerwellen“ lädt zum Träumen ein
  • „Ruthless Creatures“ so fesselnd und heiß
  • „Für immer an deiner Seite“ ist sehr bewegend
  • „Chapters Unfinished“ begeistert mich
  • „Blumenmeere“ berührt mich tief

Ein Thema das mich beschäftigt!

Lest hier den Beitrag zur Frage: Unabhängige Meinung zu einem Rezensionsexemplar, ist das überhaupt möglich?

Meine wunderbare Lesebegleitung Emmy

Der erste Geburtstag von lesehungrig

Neueste Kommentare

  • Yvonne bei „Das kleine Schloss in Schottland“ verzaubert mich
  • Salo bei „Das kleine Schloss in Schottland“ verzaubert mich
  • Yvonne bei „King of Wrath“ hat es in sich
  • Pinkie bei „King of Wrath“ hat es in sich

Kategorien

  • 2019
  • 2020
  • 2021
  • Akuttherapie geht zu Ende
  • Alles hat ein Ende
  • Allgemein
  • Alltägliches
  • Anfragen
  • Augen zu und durch
  • Autobiografie
  • Autoren und Verlage
  • Autoren von A-Z
  • Buch-Highlights
  • Cowboy Romance
  • Dark Romance
  • Erlesene Auswahl
  • Erotik
  • Fantasy
  • Hörbuch
  • Kein Land in Sicht
  • Kinderbuch
  • Koch – und Backbuch
  • Krimi
  • Kurzgeschichten
  • Kurzgeschichten und Berichte
  • Liebesroman
  • Literatursalon
  • Love, Sex & Crime
  • Mein Alltag
  • Mein schlimmstes Weihnachtsfest
  • Rockstar Romance
  • Sachbuch und Ratgeber
  • Schreiben
  • Sport Romance
  • Thriller
  • Vorfreude
  • Vorstellung
  • Weihnachtliche Liebesromane
  • Wenn die Welt ihre Farben verliert
  • Zeit zum Auszug – die OP

Archive

RSS lesehungrig

  • „Pfotenglück und Sommerwellen“ lädt zum Träumen ein 10. Mai 2025 Yvonne
  • „Ruthless Creatures“ so fesselnd und heiß 30. April 2025 Yvonne
  • „Für immer an deiner Seite“ ist sehr bewegend 18. April 2025 Yvonne

Meta

  • Anmelden
  • Feed der Einträge
  • Kommentar-Feed
  • WordPress.org
Rezensionen veröffentlicht
25 Rezensionen
Professioneller Leser
80%
NetGalleyDE Challenge 2020
NetGalleyDE Challenge 2021
Bloggerei.de Gutscheincodes
Blogverzeichnis

Copyright © 2025 lesehungrig .

Powered by PressBook Masonry Blogs