Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung
Liebesroman

Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung bietet tolles Nordseeflair

Die Rechte am Cover von “Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung” liegen bei ROWOHLT


Meine Rezension:

Buch Herkunft: Rezensionsexemplar von ROWOHLT

Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung

Teil 3 der Reihe: Die Inselbuchhandlung – dieser Band kann unabhängig von den anderen gelesen werden.

von Janne Mommsen, 288 Seiten, erschienen am 18.02.2020, ROWOHLT Taschenbuch

Dem Zauber der Nordsee bin ich sofort erlegen!

Zur Handlung:

Hauke hält eine Lesung in der kleinen Inselbuchhandlung auf seiner Nordsee-Heimatinsel Hallig Langeneß. Dies führt ihn zu seinen früheren Freunden und tief zurück in die Vergangenheit. Wie gerne würde er an die alten Zeiten anknüpfen, doch vor seinen Augen zerfällt alles zu Muschelkalk und die Hoffnung auf ein Freundschaftscomeback ist dahin. Wird er auf eigene Faust auf den Spuren der Vergangenheit wandeln, oder sofort die Flucht ergreifen?

Die Figuren:

Wiebke ist 39 Jahre alt und als einzige von ihrer früheren Clique (Nicole, Hauke und Kai), auf der Insel geblieben. Sie ist künstlerisch begabt und spielt in der Feuerwehrkapelle. Sie hat Ehrgeiz und fühlt sich den familiären Traditionen eng verbunden. Ihre fünfjährigen Zwillinge, Enna und Broder, sind ihr ein und alles. Wiebke arbeitet hart auf dem Hof und doch überschwemmen sie die Schulden, wie das Hochwasser nach einer Sturmflut. Sie ist mir sofort sympathisch.

Hauke Thorvald ist ebenfalls 39, erfolgreicher Krimiautor, der mit Leidenschaft Querflöte spielt. Er wohnt seit zwanzig Jahren in Berlin und war seitdem kaum auf Heimatbesuch. Sein aktueller Krimi spielt auf seiner Heimatinsel. Hauke lebt bisher in einem Schwebezustand, der nicht alles gut, aber auch nicht alles schlecht findet. Er wirkt im Dauerlandeanflug zu sich selbst, ohne jemals gelandet zu sein. Hauke ist warmherzig und liebevoll.

Die Umsetzung:

Janne Mommsen bietet mir überzeugendes Inselflair und lässt mir ordentlich den Nordseewind um die Nase wehen. Ich schmecke das Salz auf den Lippen und stecke bis zu den Fußknöcheln im herrlichen Sand. In die Inselbewohner habe ich mich umgehend verliebt. Es ist mein erstes Buch von Janne Mommsen, und ich kann der Story mühelos folgen. Der Schreibstil ist leicht, funktional und schnörkellos.

Ein ruhiger Wellengang zieht durchs Buch und mich mit. Haukes Reise führt ihn in die Vergangenheit und zu sich selbst. Es dreht sich um Freundschaften, deren enge Verbundenheit scheinbar verpufft sind. Jeder trägt eine Maske und scheut sich, diese abzunehmen. Mommsen entblättert die Figuren Schritt für Schritt, und legt ihr wahres Ich frei. Dies zu verfolgen ist spannungsvoll. Obendrein gibt es etwas Aufregung, Romantik und Liebe fürs Herz.

Meine Kritik:

Mir fehlen der Tiefgang und Nähe in der Geschichte. Die Figuren lassen mich nicht so dicht ans Geschehen ran, wie ich es brauche. Zu Nicole habe ich den geringsten Zugang gefunden, ebenso zu Kai. Und etwas mehr Wärme in den Seiten hätte der Story gut gestanden. Für mich fehlen wichtige Dialoge zwischen Hauke und Wiebke. An dieser Stelle wurde Potential verschenkt.


Mein Fazit:

Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung ist eine lockere leichte Geschichte, die sich hervorragend zum Abschalten eignet. Sie entführt mich an die geliebte Nordsee und unterhält mich gelungen mit einer immer schwelenden Spannung in den Seiten. Ich lerne typisch friesische Charaktere kennen, in die ich mich sofort verliebe. Ein großer Spannungsmoment überrascht mich und diesen hat Mommsen famos ausgearbeitet.

Von mir erhält das Buch aufgrund meiner oben genannten Kritik 4 nordseefrische ⭐️ von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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