Roter Stern
Thriller

Roter Stern, das Szenario dieses Thrillers wirkt verstörend real

Die Recht am Cover von “Roter Stern” liegen beim Autor Patrick S. Narra


Meine Rezension:

Buch Herkunft: Rezensionsexemplar vom Autor Patrick S. Narra

Roter Stern

von Patrick S. Narra, 324 Seiten, erschienen am 25.09.2019

Um was es geht:

Professor Lukas Neefe genießt mit Mitte dreißig seine Unabhängigkeit. Mitten in der Nacht reißt ihn ein Telefonat aus seinem geregelten Alltag und katapultiert ihn in einen Alptraum hinein, der bei mir ab und an für Atemaussetzer sorgt. Die Terrorgruppe Roter Stern, die sich 1994 aufgelöst hatte, bedroht sechs deutsche Städte, mit versteckten atomaren Sprengsätzen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden.

Was mir gefällt:

Ich bin sofort in der Geschichte. Der überwiegend lebhafte Schreibstil nimmt mich mit und Herr Narra entwickelt schon in den ersten Seiten eine Atmosphäre, die mich festhält. Ich lerne einiges Neues über die Wirkungsweise von Atombomben. Herr Narra hat gut recherchiert oder kennt sich einfach aus. Neben der brillanten Fallanalytikerin Dr. Tanja Rohte, spielen Prof. Lukas Neefe und sein ehemaliger Studienkollege Frank, große Rollen in dieser Geschichte.

Immer wieder baut sich ein gelungener Spannungsbogen auf. Die Story ist aktionsgeladen und Wendungsreich. Die Dialoge überzeugen durch Lebhaftigkeit und bieten jede Menge Unterhaltungswert. Die Hauptcharaktere sind allesamt spitze ausgearbeitet und erreichen rasch eine angenehme Tiefe.

Was mir nicht gefällt:

Es stürmen viele Namen auf mich ein, was mir am Anfang Probleme bereitet.

Wie oben schon erwähnt, schreibt Herr Narra überzeugende Dialoge, die keine Gehilfen benötigen. Entweder vertraut sich der Autor nicht selbst, oder er traut seinen Lesern nicht zu, diese für sich korrekt zu interpretieren. So stehen viel zu häufig unnötige Erläuterungen wie z. B: Zischte er, bellte er, gab er gespielt besorgt von sich, hinter der wörtlichen Rede.

Mich wirft so etwas aus dem Lesefluss und fällt für mich unter „Betreutes Lesen“, was ich gar nicht mag. Die meisten Szenen in diesem Buch, sind stark genug und die Dialoge ebenfalls, um alleine stehen zu können und auf diese überflüssigen Redundanzen an etlichen Stellen verzichten zu können.

Das Buch wird aus Sicht der 3. Person geschildert und Herr Narra bedient einige Perspektiven, was für mich in Ordnung ist. Leider schmuggelt sich immer wieder der auktoriale Erzähler hinein und nimmt mir an manchen Stellen durch seine Detailgenauigkeit (z. B: Verletzungsmuster), die Spannung. Da wünsche ich mir Perspektiventreue und möchte nur wissen, was in genau diesen Momenten die jeweilige Person wissen kann. Einige für mich wichtige Geschehnisse, erfahre ich nur durch Rückblenden. (Passive Erzählweise)


Mein Fazit:

Das Szenario dieses Thrillers ist erschreckend real. Das Buch hat mich jetzt nicht vom Sitzmöbel gerissen, aber für ein Debüt klasse unterhalten und mir spannungsvolle Stunden geschenkt. So erhält „Roter Stern“ von mir 4 überzeugende ⭐️ von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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