Dorf ist Mord
Krimi

Dorf ist Mord und der Urlaub beginnt mit dem Lesen

Die Rechte am Cover von „Dorf ist Mord“ liegen bei HarperCollins


Meine Rezension:

Buch Herkunft: Rezensionsexemplar von Autorin Dori Mellina

Dorf ist Mord

von Dori Mellina, 320 Seiten, erschienen am 24.03.2020, HarperCollins

Dieses Buch schenkt mir einen charmanten Kurzurlaub in Italien.

Zur Handlung:

Stella hat immer wieder Sehnsucht nach ihrem Heimatland Italien. So erwirbt sie ein heruntergekommenes Häuschen in Pelati, das sie sich zum Ferienhaus herrichten lässt. Verlockende Berufsaussichten als Krankenschwester haben sie einst nach Deutschland getrieben. In Pelati wissen alle, was du machst, noch ehe du überhaupt darüber nachdenkst. Privatsphäre Fehlanzeige! Das Verschwinden einer frischen Bekanntschaft weckt Stellas Spürsinn und gemeinsam mit dem Dorf-Carabiniere steckt sie ihre Nase tief in Angelegenheiten, die sie nichts angehen und die Dorfgemeinschaft ist nur bedingt hilfreich. Dabei hat Stella mit der Beaufsichtigung ihrer Baustelle am Ferienhaus genug um die Ohren.

Die Figuren:

Stella ist Anfang 30 und liest für ihr Leben gerne Krimis. Vor allem die Klassiker Sherlock Holmes und Miss Marple haben es ihr angetan. Sie träumt von eigenen Ermittlungen. Inzwischen hat sie einige der deutschen Gepflogenheiten angenommen, die mit den italienischen Sitten kollidieren. Die Autorin spricht mich immer wieder durch Stella an, was mir prima gefällt.

Michele Michelotti ist der Dorfpolizist und längst im heiratsfähigen Alter. Einzig festlegen möchte er sich nicht. Er lässt gerne mal ein Knöllchen verschwinden, das einen größeren Strafenkatalog nach sich zieht. Michele verkörpert den typischen Italiener und ist Macho durch und durch. Dabei erliege ich blitzschnell seinem Charme und würde zu gerne mal seine Oberarmmuskeln berühren.

Die Umsetzung:

Am Anfang sind mir die Sätze mit Informationen zu überladen. Es ist zu viel von allem und so habe ich keinen leichten Start ins Buch. Zum Glück gibt sich das rasch und der Schreibstil lockert auf. Die hervorgehobenen Unterschiede zwischen Deutschen und Italienern werden liebenswert transportiert und ich schmunzle häufig. Hier liegt ein ruhiges Tempo zugrunde, mit jeder Menge Witz und Charme. Das Buch ist gefühlsbetont, wie Italiener eben sind, und mein Herz wird beim Lesen gewärmt, als läge es unter der Sonne Italiens.

Frau Mellina schenkt mir ein grandioses Setting und ein lebendiges Sprachbild in den Dialogen. In jeder Zeile steckt ihre Liebe zu diesem Land. Es gibt Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe und in mir brennt der Wunsch, vor Ort zu sein. Ich war schon viel zu lange nicht mehr in Italien.

Meine Kritik:

Einmal ist da der holprige Start ins Buch und dann fehlt es mir für einen Krimi an Spannung. Ein paar Atemaussetzer dürfen es für meinen Geschmack schon sein; gefahrvolle Augenblicke, die mich mitfiebern lassen. Insgesamt ist das Buch ein absolutes Wohlfühlbuch und bei einem Krimi sollte ich mich auch einmal unwohl fühlen dürfen.


Mein Fazit:

Dorf ist Mord, schenkt mir tolle Lesestunden unter der Sonne Italiens und gedanklich ist der nächste Urlaub dort gebucht. Das Buch sprüht vor Charme, Witz und Lebendigkeit. Einzig die Spannung eines Krimis fehlt mir in den Seiten. Das Ende ist köstlich und passt ausgezeichnet zur Story.

Von mir erhält „Dorf ist Mord“ 4 unterhaltsame ⭐️ von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung. 

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