Daddy Weltbürger wider Willen
Autobiografie

Daddy: Weltbürger wider Willen – Autobiografie

Die Rechte am Cover und Klappentext von “Daddy: Weltbürger wider Willen” liegen bei der Autorin Nina Pfeffer Câmara

Die Beschreibung:

Schnell muss der junge Wanderschauspieler George M. Pfeffer erkennen, dass seine jüdische Abstammung ihm im III. Reich das Leben kosten kann, trotz seiner Taufe und christlich katholischer Erziehung. Die beste Tarnung bietet ihm das Theater, denn das Bühnenleben zwingt ihn und seine Familie nie länger als wenige Tage an einem Ort zu verweilen. Ein Trumpf, den nicht viele haben, auch wenn es für ihn einer Entwurzelung gleichkommt, stets alles hinter sich lassen zu müssen. Ungewollt, von den Wirren der Zeit getrieben, wird er zum Lebenskünstler – zu einem Wanderer wider Willen, geprägt von innerer Zerrissenheit, in ständiger Furcht, doch auch mit Mut und Stärke.
Eine ungewöhnliche jüdische Biographie und eine sehr persönliche Erzählung aus einer Zeit, die die ganze Welt erschütterte.

Mehr von Nina Pfeffer Câmara erfahrt ihr, wenn ihr auf ihren Namen klickt.


Meine Rezension zur Autobiografie:

Buch Herkunft: Rezensionsexemplar von der Autorin

Daddy: Weltbürger wider Willen

von Nina Pfeffer Câmara, 119 Seiten, erschienen am 19. September 2019

“Eine blinde Volksmasse denkt nicht, sie wird gelenkt! Zitat aus dem Buch”: Daddy: Weltbürger wider Willen

Dies ist meine erste Autobiografie und sie wirft mich in längst vergessene Erinnerungen zurück. Ich sitze am alten Küchentisch meiner Oma und hänge gebannt an ihren Lippen, weil sie mir Geschichten aus ihrer Kindheit erzählt. Und genauso beobachten meine Augen nun die Buchstaben dieser Geschichte und mit Spannung verfolge ich die Erzählungen, die mich weit rumkommen lassen. Hier ist der Titel Programm!

Die Umsetzung:

Die Geschichte hat zwei Erzählstimmen, die sofort ihre eigenen Stimmen in meinem Kopf entwickeln. George Pfeffer, an dessen Stil ich mich von Beginn an gewöhne, obwohl er einer anderen Zeit entspringt und der von Nina Pfeffer Câmara, die Autorin, die mich sofort mit ihrem angenehmen Schreibstil am Haken hat. Ihre bildhafte Ausdrucksweise ist Balsam für mein Kopfkino und ich genieße jeden Abschnitt von ihr. Ich lese zwischen den Zeilen von der Wärme, ihrer Zuneigung, Liebe und vom Respekt gegenüber ihrem Vater George und seinem Vermächtnis. Die Erzählstimmen wechseln sich in den Kapiteln ab, was einen gelungenen Kontrast zur Gegenwart bildet. Ergänzt wird dieses Buch mit einigen schwarzweiß Aufnahmen.

George war ein Zeitzeuge zweier Weltkriege und dessen Wahnsinn, den diese entfacht haben. Dies für nachfolgende Generationen festzuhalten ist von großer Wichtigkeit. George war ein vielschichtiger Mann, der schon früh Improvisationstalent zeigen musste und rasch in der Lage war, aus wenig viel zu zaubern. Er lernte zu überleben und sich in einer Welt zu behaupten, die den meisten von uns heute völlig fremd ist.

Dennoch ist mir beim Lesen vieles vertraut, denn auch ich habe großes Interesse an meiner familiären Geschichte und was meine Großeltern mir darüber berichten konnten, deckt sich in vielen Punkten mit Georges Geschichte.


Mein Fazit:

Diese Autobiografie berührt mich sicher auch aus diesem Grund. George war ein Künstler und hat wunderbare Gedichte schreiben können. Mein Herz schmolz augenblicklich dahin, in der Vorstellung, ein Mann hätte mir einmal ein solches Gedicht geschenkt, wie ich es in diesem Buch lesen durfte.
Und die Autorin hat recht – die eigene Familiengeschichte löst sich viel zu schnell auf. Wie Blätter im Herbst, werden die Erinnerung weggeweht, und sind für die nachfolgenden Generationen unwiederbringlich verloren.

Für dieses gelungene Buch vergebe ich 5 bewegte ⭐️ von 5 und eine unbedingte und absolute Leseempfehlung.

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